Was ist eigentlich eine barrierefreie Webseite?

Barrierefreie Webeiten sind so zu gestaltet, dass der barrierefrei Zugang für behinderte Menschen zum Web möglich ist. Für den privatwirtschaftlichen Bereich regelt das Bundes-Behindertengesetz die generelle Gleichstellung von Personen mit körperlicher, geistiger und psychischer Behinderung oder Beeinträchtigung von Sinnesfunktionen. Behinderungen sollen keine Benachteiligung beim öffentlichen Zugang zu Waren, Dienstleistungen und Informationen erfahren. Grundsätzlich sind daher Websites so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen selbständig auf Websites navigieren können. … so die Defininition.

Menschen mit Sehbehinderungen, hörbehinderte und motorisch eingeschränkte Personen können im Web auf folgende Wahrnehmungsprobleme, Verständnisprobleme bzw. Zugriffsprobleme treffen:

  • Ungenügende Farbkontraste
  • Fehlende Skalierbarkeit
  • Fehlende Textalternativen
  • Keine Navigationshilfen
  • Komplexer Satzaufbau
  • Zu kurze Timeouts
  • Keine Bedienung mit der Tastatur

Für SEO ist ein barrierefreier Online-Auftritt ein wichtiges Kriterium.

Bildbeschreibung

Aufwändig aber wichtig: jedes Bild muss mit dem alt=““-Tag ausgefüllt werden. Nicht nur für Menschen mit Sehbehinderung, die sich eine Seite z.B. vorlesen lassen, sondern auch aus SEO-Gründen, denn Google & Co. crawlen auch diese Bildbeschreibungen. Detto bei Links (title=““), Formularen (alt=““), Buttons etc.

Lesbarkeit

Wenn der Text mit dem Hintergrund verschwimmt oder die Buchstaben mit der Lupe angesehen werden müssen, ist dies sicher nicht barrierefrei. Im Gesetz wird ein Kontrastverhältnis von 4,5:1 vorgegeben. Einfach Test-User ausprobieren lassen: kann man alles lesen oder stören Hintergrundfarben/-bilder?

Title & Meta

Title und META Description helfen nicht nur Google, sondern auch Menschen mit Behinderung. Wenn bei Suchmaschinen nur Textausschnitte sind, die nichts aussagen – wie Über uns, Produkte, Leistungen …, – ist die Orientierung nicht möglich.

Zeitbegrenzungen und Hürden

Zeitbegrenzungen bei Formularen und CAPTCHA-Bilder können schnell Menschen für die Benutzung der Website ausgrenzen. Bei  CAPTCHA sind einfache Versionen vorzuziehen (wenn überhaupt).

Sprache

Die Verständlichkeit der Sprache ist für z.B. Vorlesefunktionen wichtig. Keine Mundart. Keine Schachtelsätze.

Struktur

Zu einem barrierefreien Konzept einer Website gehört eine klare Struktur. Auch Suchmaschinen wissen eine gute Struktur der Seite zu würdigen und dazu zählt z. B. eine Haupt-Überschrift (h1) zu haben und jeweils angeordnete Unterpunkte (h2, h3, h4 usw.).

Content

Für Videos und Sound-Dateien sind im Idealfall auch Textalternativen bzw. Untertitel bereitzustellen. Für Google mehr auslesbarer Content, für Menschen mit einer Hörbehinderung ein Zugang zu den Informationen.

Responsive

Die einwandfreie Darstellung einer Website mit universellem Design auf unterschiedlichen Browsern und Endgeräten – eigentlich schon eine Selbstverständlichkeit.